Das beherrscht jeder Hund sehr schnell und ein Welpe kann es schon mit 3 Monaten lernen.
Bei dem Kommando Sitz! sprechen Sie das i sehr spitz und deutlich aus (Siiitz) oder benutzen Sie das Wort Sitzen! es geht darum es von Platz! besser abzugrenzen.
Unterstützen Sie das Kommando durch das passende Zeichen, Hand geschlossen, Zeigefinger im 10 Uhr-Winkel nach vorne gestreckt. Alternativ können Sie dem Hund beibringen, auf Fingerschnippen zu sitzen, dies ist sehr effektiv und diskret. Damit der kleine Kerl sich setzt, nehmen Sie ein Leckerli in die Hand und geben Sie ihm Kommando und Zeichen. Dabei gehen Sie langsam mit der Leckerli-Kommandohand Richtung Schwanz. Er wird sich meist setzten, da er die Hand verfolgen möchte. Sobald er es tut, sofort Leckerli geben und reichlich loben. Anfangs fangen Sie mit der Hand ca. 10 cm über seinem Kopf an, nach und nach gehen Sie in eine normale stehende Position.
Um das Sitz auf Fingerschnippen zu trainieren, warten Sie, dass der Hund das Sitz Kommando beherrscht. Dann schnippen sie und geben direkt danach das Sitz Kommando. Nach mehreren Wiederholungen hat der Dackel beides verbunden und setzt sich schon beim Schnippgeräusch.
In deutschen Hundeschulen wird vorwiegend das Kommando Platz! genutzt, weshalb Sie das Sitz deutlich differenziert aussprechen müssen. Ich bevorzuge zur besseren Verständigung das englische Kommando Down! (da-uu-nnn). Es wird vom Hund besser unterschieden und es ruft sich auch sehr laut besser, wenn die Notbremse nötig ist und die Pfeife vergessen wurde - darauf kommen wir noch zurück.
Das passende Zeichen ist eine horizontal gehaltene Hand, Handteller nach unten, Fingerspitzen nach vorne, Finger zusammen. Nehmen Sie immer die gleiche Hand und achten Sie auf die Position. Die feinste Schrägstellung wird vom Vierbeiner gemerkt und er denkt, Sie meinen etwas, was er nicht kennt.
Bei Hunden, die das Kommando noch nicht kennen, gehen Sie wie folgt vor.
Klemmen Sie ein Leckerli unten zwischen 2 Finger der Kommandohand. Gehen Sie nach vorne über und halten Sie die Flache hand vor dem Welpen über dem Boden (besser ist es, anfangs dabei zu sitzen). Sagen Sie Platz! oder Down!, die Hand ist ja in korrekter Position. Der kleine wird versuchen an das Leckerli zu kommen, geben Sie ihm Zeit, er wird meist erst versuchen, an der Hand zu kratzen. Sobald Sie merken, dass er sich hinlegen wird (um unter die Hand zu kommen, die ja wenige Zentimeter über dem Boden schwebt), wiederholen Sie das Kommando und geben Sie das Leckerli mit reichlich Lob frei, sobald er liegt.
Das Bleib signalisiert dem Hund, er soll ruhig liegen bleiben und sich nicht von der Stelle bewegen.
Die Schwierigkeit besteht darin, dass so mancher Zappelphilipp kaum an Ort und Stelle bleiben möchte. Sinn ist, den Hund 10 Minuten lang egal wo abzulegen, ohne dass er aufsteht und rumläuft. Falls Sie im Gelände üben und es mögliche Gefahren (Autos, Radfahrer...) gibt, nehmen Sie eine leichte Feldleine und leinen Sie den Hund so an, dass er sich nicht in Gefahr bringen kann. Er muss aber das Gefühl haben, ohne Leine zu sein. Sie können anfangs auch gut im Haus üben, z.B. ablegen während Sie das Futter vorbereiten.
Legen Sie den Hund mit Platz! ab (auf einer komfortablen Decke fällt es ihm leichter) und entfernen Sie sich langsam rückwärts. Sobald der Hund sich setzt, aufsteht oder weg will - meist zu Ihnen kommend - gehen Sie wieder vor, nehmen Sie ihn und legen Sie ihn mit Bleib! wieder an die Ausgangsstelle.
Es ist meist sehr viel einfacher, wenn Sie draussen mit einer Unterlage (Decke, Matte...) beim müdem Hund (am Ende des Spaziergangs) üben. Warten Sie demnach, dass der Hund erst ausgetobt ist, bevor Sie das Bleib mit ihm trainieren. Nach und nach werden Sie immer mehr Distanz aufbauen und die Zeit auf 10 Minuten ausdehnen. Als Handzeichen können Sie die nach oben abgewinkelte Hand mit leichter Öffnung der Finger nehmen.
Apporte (französisch für "Bring", das Originalwort wird auch in Deutschland genutzt)
Apportieren macht Dackeln eine Mengen Spass. Ob Bälle, Frisbees, diverse Dummies, sie rasen nur so hinterher. Schwieriger ist es, sie dazu zu bekommen, das Objekt abzuliefern.
Der Trick besteht darin, das Wauwau an der langen Feldleine zu haben und das Apportel nicht weiter zu werfen, als die Leine lang ist. Vorwärts Apporte! rufen (ab dem zweiten Versuch muss der Hund vor dem Wurf festgehalten werden, damit er nicht vorher vorprescht), er stürzt sich regelrecht auf das Objekt. Wenn er es hat, nochmals Apporte! rufen, wenn er nicht reagiert, sanft die Leine zurückziehen und den Hund loben, wenn er bei Ihnen am Fuss ist.
Einige Hunde rücken den Gegenstand mehr oder minder freiwillig heraus, bei anderen ist tricksen gefragt. Von in die Nase oder in die Ohren pusten, rate ich ab, erstens müssen Sie ganz schön weit runter, das erfordert einen gesunden Rücken und Knie, zweitens brauchen Sie gute Reflexe, so mancher Hund kann als Dank vor lauter Jagdeifer schnappen. Da ich mit einem Starrkopf, der nichts freiwillig ausgibt, gesegnet bin, habe ich 2 Jahre lang nach einer Lösung gesucht. Erst durch Zufall habe ich sie gefunden: ich halte ihn vorne gut am Halsband oder am Genick fest und hebe ihn an, dann fasse ich ihm mit der freien Hand an die Leiste.Er mag es gar nicht und lässt sofort das Apportel los. Man muss nur schnell sein, ihn von dem Objekt wegziehen und es schnell nehmen. Vorsicht ist in jedem Fall geboten, der Dackel versucht natürlich sofort wieder an das Spielzeug zu kommen und übersieht dabei gerne mal die Finger, die im Weg sind. Zum Glück ist es bei den meisten Hunden nicht so schwer. Es gibt auch viele, die einem das Apportel brav abgeben.
Steh (am besten langezogen Stehhhhhhh) ist ein sehr praktisches Kommando, welches sehr oft genutzt wird.
Gerade Menschen, die ihre Hunde auch ausstellen möchten, müssen dies trainieren, denn der Hund soll sich beim stehenbleiben des Menschen nicht hinsetzen sondern sauber hinstellen. Auch ohne diesen Hintergrund sollten Sie das Kommando üben, was ja ganz einfach an der Leine geht. Wenn Sie den Hund im sicheren Gelände später frei laufen lassen, können Sie ihn so auf Zuruf zum stehen bekommen, z.B. um Ihnen zu ermöglichen, ihn einzuholen oder um ihn vor der Überquerung einer Strasse (an der Leine) zum stehen zu bringen.
Gismo
Das Wort erklärt sich von selbst, egal was Hundi macht, auf Hiiiiieeeeer! muss es unverzüglich kommen. Das lässt sich vor allem bei verfressenen Dackeln gut trainieren. Am besten geht es morgens, lassen Sie das Hundefrühstück ausfallen und nehmen Sie stattdessen sein Frühstück in einem Beutel mit. Falls Sie über viel eingezäunten Platz verfügen, können Sie es mit dem freilaufenden Hund üben, ansonsten nehmen Sie eine mindestens 10 Meter lange Feldleine, um den Hund (z.B. an einem Gürtel) zu sichern und gehen Sie in ein Feld- und Wiesengebiet. Lassen Sie den Hund rumtollen und rufen Sie Hier! Belohnen Sie ihn mit Futterbrocken. Das Spiel dauert solange noch etwas von dem Futter da ist. Wichtig ist, dass er zwischenzeitlich schön anderweitig beschäftigt ist und nicht an Ihrer Seite klebt.
Hier kennen bei uns bereits die 3 Monate alten Welpen.
Fuss bedeutet, dass der Dackel korrekt an der Leine (und später auch ohne) neben dem Hundeführer laufen soll. Wichtig ist, dass Sie daran denken, immer mit dem linken Fuss (an dem der Hund läuft) zu starten, denn so versteht der Hund schneller, dass Sie loslaufen. Laufen Sie zügig mit dem Hund an einer relativ kurz gehaltenen Leine. Wenn er schneller geht als Sie, ziehen Sie ihn sanft (keinesfalls ruckartig) an die richtige Stelle zurück und sagen Sie Fuss! Läuft der Hund richtig, loben Sie ihn. Falls er hinter Ihnen läuft, locken Sie ihn vor.
Anleinen ist ein sehr nützliches Kommando, welches wenige nutzen. Dabei ist es sehr einfach zu lernen für den Hund. Sagen Sie es klar und deutlich jedes mal, wenn Sie mit dem Hund ausgehen wollen und ihm das Halsband umlegen bzw. ihn anleinen möchten.
Der Nutzen ist folgender: wenn Sie unterwegs sind, der Hund bei Freunden im Garten rumtollt oder frei im Gelände und Sie ihn schnell an der Leine haben möchten/müssen, wirkt das Wort Wunder. Das Dackelchen kommt angezischt und lässt sich anleinen. Sehr praktisch, vor allem, wenn man mit mehreren Hunden unterwegs ist.
Vorwärts! benötigen vor allem Personen, welche die Begleithundeprüfungen ablegen wollen, ausserdem auch Sportler, die den Hund an der Langlaufleine vor sich laufen lassen und hinter denen joggen, laufen oder nordic walken. Ausserdem wird das Kommando in Kombination benötigt, wenn der Dackel Spielzeug bringen soll. Manche werfen Leckerlis voraus, um das zu trainieren (das sollte man nicht tun, der Hund lernt von der Strasse zu fressen und das ist zu vermeiden) oder verstecken Leckerlis 20 Meter weiter, es geht aber auch mit Lob, ohne Futter.
Schicken Sie mit ausladender Armbewegung den Hund vor, tut er es, wird er laut und ausgiebig gelobt, er versteht den Zusammenhang ziemlich rasch. Natürlich geben Sie dann kein Leckerli, sonst denkt er, er bekommt für das zurückkommen etwas.
Ein scharfes Nein! oder Pfui! hängt nicht vorm Wort ab, sondern vom Ton. Was Sie lieber nutzen ist egal, es geht darum, das der kurze sofort das unterbricht, was er gerade vor hat. Zum Beispiel sich in Aas zu wälzen, Tischbeine zahntechnisch auf ihre Qualität zu testen oder etwas von der Strasse zu fressen. Ist der Ton scharf genug, versteht der Hund sofort, was gemeint ist. Die Welpen lernen hier Pfui! bereits vor dem Auszug, wenn sie mit uns zusammen im Garten sind. Zwischen der 8ten und 12ten Woche sage ich das Wort hunderte Male…
Das Raus da! Kommando ist eines der praktischsten überhaupt. Es geht darum, den freilaufenden Teckel aus Büschen, Feldern, Zimmern usw. herauszubekommen. Auch nützlich bevor er auf der verfolgten Spur heiss läuft und abzischt. Geübt wird das Kommando am besten im Haus (raus aus dem Zimmer, dann ohne Leine) oder draussen mit der Schleppleine. Sie können damit den Hund zu sich ziehen (Kommando im scharfen Ton und sofort ziehen), ist er bei Ihnen, gibt es eine Belohnung. Sobald er auf das Kommando reagiert, ohne dass Sie die Leine einsetzen müssen, können Sie diese abmachen.
Die Notbremse sollten Sie bei jedem Spaziergang üben. Es ist die Lebensversicherung Ihres Hundes, wenn dieser frei läuft. Dafür nutzen Sie eine Trillerpfeife (gibt es kombiniert mit einer normalen Pfeife oder als einfache Trillerpfeife), die hört der Hund besser als ein Ruf. Auf Trill soll der Hund sich sofort hinlegen, egal wie weit er weg ist, ob er rennt, buddelt... Er darf sich nicht mehr bewegen und muss warten, dass er von Ihnen abgeholt wird (keinesfalls anschliessend rufen, sondern immer abholen).
Da Sie davon ausgehen müssen, auch gerade mal im Bedarfsfall die Pfeife nicht parat zu haben, kombinieren Sie mit Down! (daher nehme ich dieses Wort, das sich gut sehr laut rufen lässt und sich deutlich von anderen Wörtern abhebt).
Geübt wird es sehr einfach: lassen Sie den Hund laufen und pfeifen/rufen Sie Down! ohne Vorwarnung (der Hund sollte das Platz bzw. Down schon beherrschen). Vor Schreck bleibt er meist zuerst stehen. Legt er sich nicht hin, gehen Sie zu ihm und bringen ihn sanft zum liegen. Dann entfernen Sie sich. Warten Sie gute 5 Minuten, wenn der Hund aufsteht, gehen Sie hin, legen ihn zurück an den ursprünglichen Platz und gehen erneut. Holen Sie den Hund am Ende ab und loben Sie ihn überschwänglich, Leckerlis sind sehr willkommen. Rufen Sie nie den Hund zu sich zurück. Dieses Kommando ist obligatorischer Bestandteil der erschwerten Begleithundeprüfung.
Ein Auto nähert sich, ein Kaninchen hoppelt über die Wiese in Richtung Strasse: Trill! Down!!!, dies kann ein lebensrettendes Kommando sein.
Die andere Seite der Pfeife - ein normaler Ton ohne Trill - oder eine andere Pfeife entspricht dem Hier!, ist allerdings deutlich besser zu hören. Sie können es in Kombination mit Hier! trainieren, so weiss der Hund, dass er unverzüglich kommen soll, wenn Sie pfeifen, auch das kann sein Leben retten.
OK oder ein anderes beliebiges Wort kann genutzt werden, um den Hunden zu zeigen, dass das letzte Kommando aufgelöst wird. Zum Beispiel bringen Sie den Hund mit Steh! zum Stillstand, sobald er weiterlaufen kann, sagen Sie das Auflösungswort sehr positiv/freundlich. Mit OK haben meine kleinen eigentlich nicht mal Training benötigt, das ging wie von selbst, da der Ton stimmte.
Lustigerweise verstehen die Dackel fast immer von vorneherein die Bedeutung des Wortes, die Intonation macht es. Wer Such such! sagt, erlebt es. Der Dackel sucht wie besessen, meist Mäuschen in Feldern. Aber Sie können ihm auch sein Spielzeug zeigen und es dann ohne, dass er sieht wo, es verstecken. Mit Such such! starten Sie die Suchaktion. Unterstützen Sie ihn dabei kräftig. Er hat einen Heidenspass daran. Sie können das auch hervorragend bei Regentagen im Haus als Spiel nutzen, indem Sie das Lieblingsspielzeug über den Boden ziehen, am Ende der Spur verstecken und suchen lassen.
Füss’ abputzen und Hinlegen
Diese Kommandos werden nirgendwo gelehrt, sie haben einen rein praktischen Nutzen.
Ich setze sie ein, wenn die Hunde nach einem Spaziergang oder eine Tour im nassen Garten eine Reinigung benötigen, bevor sie reinkommen. Füss' abputzen ist sehr nützlich, es bedeutet für die Hunde erst einmal draussen zu bleiben und nur auf Zuruf reinzukommen und sich manipulieren, säubern zu lassen. Hinlegen! ist da die Stufe zwei, der Dackel wirft sich auf den Rücken, so kann sehr einfach die Unterseite trocken und sauber geputzt werden. Ich begleite das Kommando mit einer rotierenden Handbewegung.