Zwergrauhaarteckel von den Argoatjägern FCI, züchten aus Leidenschaft

Wenn Dackel an Ihnen herumschlecken

Der eine Mensch findet es total niedlich, der andere einfach nur ekelhaft, manche Dackel tun es andauernd, andere kaum: die Rede ist vom Lecken.

Um das Lecken zu verstehen, muss man den Ursprung recherchieren.

Wenn der Welpe auf die Welt kommt, beginnt seine Mutter sofort damit, ihn sehr gründlich abzulecken. Das weckt seine Lebensgeister, sie säubert ihn und nimmt seinen Geruch auf (Bild: Naki und Elwood Blues). Die Verdauung wird von Anfang an durch das Belecken angeregt, erst dadurch können die Welpen anfangs Kot und Urin absetzen. Die Welpen geniessen das Lecken, für sie bedeutet es Geborgenheit und mütterliche Liebe. Junge Wölfe lecken an den Lefzen der Erwachsenen, damit sie Futter für sie hervorwürgen, das machen auch unsere Welpen, doch die Mütter würgen nichts mehr hervor, viel eher würden sie den Züchter rufen, er soll mal eine Malzeit vorbeibringen. Dieses Lefzenlecken der Welpen ist ein Zeichen für Unterwürfigkeitsowie der Zuneigunggegenüber der Erwachsenen, man sieht den grossen an, dass sie es geniessen, auch wenn es ihnen manchmal zuviel wird (siehe rechts das Bild von Darwin, der Gismo anhimmelt und leckt). Junge Welpen lecken mit grosser Ausdauer ihre Geschwister, vorzugsweise an den Lauschern. Selbst ältere Dackel lecken noch an den anderen Rudelmitgliedern, sie putzen diese ausgiebig, das werte ich als Zuneigung.

Viele unserer Dackel können nicht die Zunge von uns lassen, die Gründe davon sind unterschiedlich:

● Erregen von Aufmerksamkeit und Kommunikation:
    „Hallo Mensch, hier bin ich, kümmere du dich auch um mich!"

● Zuneigung: "ich habe dich Menschen unglaublich lieb"

● Schmecken: "hey, deine neue Handcreme ist gar nicht übel"

● Erkundung: "hhhhmmmm, mal schauen, was du Mensch heute so erlebt hast"

● Unterwürfigkeit: "du bist mein Chef, ich liebe dich sooo sehr"

Darwin von den Argoatjägern und Gismo

Die Körperhaltung und der Blick verraten, wieso die Leckattacke stattfindet. Das Alter des Objekts der Begierde spielt auch eine Rolle. Bei einem Kleinkind ist es Liebe, oft auch mütterlicher Instinkt, wie wir es schon vielfach beobachten konnten. Bei vollen Babywindeln hat unser Mäuselchen klar gezeigt, dass sie putzen wollte. Leckt Ihnen das Dackelchen abends auf dem Sofa den Arm oder die Hand, ist es wahrscheinlich aus Zuneigung oder Unterwürfigkeit. Kommt dazu noch ein besonders frecher auffordender Blick, sollen Sie den Dackel gefälligst beachten: “hallo, hier bin ich, kümmere dich um mich”. Steht die Fütterungszeit an, passiert es öfters, dass der Dackel ankommt und an Ihnen herumleckt, dabei auch gern ein wenig kratzt, Ton gibt und anstarrt: soll heissen“mach mal, ich habe Hunger!”.

Dackel sind neugierig, sie schlecken auch gerne an einem, um zu wissen, was man so tagsüber getrieben hat, das wird dann mit schnüffeln kombiniert, so sind sie bestens informiert.

Was ist mit den Bakterien im Speichel, können die mir nicht gefährlich werden?

Gut, wir wissen alle, das ein Hund sich mit seiner Zunge putzt und was er manchmal fressen kann. Dazu kommt bei mangelnder Zahnhygiene eine hohe Anzahl von Bakterien im Zahnstein. Ist dies ein Grund, das Lecken nicht zuzulassen? Nein, denn für den Vierbeiner wäre es unverständlich, wenn er seine Zuneigung nicht zeigen darf und Lecken stärkt die Bindung zwischen dem Menschen und dem Hund. Es muss ja nicht gleich im Gesicht sein, aber lassen Sie ihn ruhig an Ihren Händen lecken, anschliessend können Sie diese ja waschen. Keine Sorge, Sie brauchen ihn nicht zurück zu lecken, streicheln reicht.

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