Junge Dachshunde sind oft „Nagetiere“. Da wird alles probiert, was vor die Zähnchen kommt, gern auch das Hundebettchen (leider aber auch Möbel, schlimmer: Stromtrafos). Weidenkörbchen stehen bei den Kleinen hoch im Kurs, die knacken so schön unterm Zahn, zum Leidwesen der Menschen.
Tipp: falls Ihr Teckelchen von der Sorte „Allesprobierer“ ist, für den Anfang eine einfache Holzkiste vom Gemüsehändler nehmen, sorgfältig auf lose und nutzlose Teile kontrollieren (Achtung Metallklammern...) und ggf. diese entfernen. Hohe Kistenholme dürfen angeknabbert werden. Die Kiste dick mit alten Decken auspolstern, oben auf kommt eine weiche plüschähnliche Unterlage. Die ist waschbar und hält jahrelang. Das Tolle daran ist, dass Flüssigkeiten schnell durchlaufen und die Oberfläche fast trocken bleibt. Von diesen Unterlagen (Vetbed, Foto) können Sie auch einige strategisch im Haus verteilen, z.B. in der Küche und in jedem Fall gehört eine in die Transportbox. Da sie einfach zuschneidbar sind, bietet es sich an, eine möglichst grosse zu kaufen und diese zu zerschneiden. Nach der Einweihung des neuen Gebisses, ab ca. 7 Monaten, kann dann ein schönes Körbchen besorgt werden. Schön weich und dick nach unten gepolstert ist wichtig, gerade bei harten, kalten Böden.
Tipp: Die unter Vetbed oder Drybed bekannten Faserdecken gibt es mit oder ohne Gummierung auf der Rückseite. Leider sind die schönsten Muster nur mit Gummierung zu finden genauso wie die tollen Decken aus Wolle. Mein Rat wäre jedoch die Finger davon zu lassen und sich auf diejenigen zu beschränken, die keine Gummierung haben. Sie sind heisser waschbar, lassen sich problemlos in den Trockner befördern und die nicht vorhandene Gummierung kann sich nicht auflösen und überall verteilt werden, wenn die Hunde daran kratzen, was sie mit viel Leidenschaft tun.
Kosten:
0 für die Kiste und die alte Decke
ca. 9-12 € für die Einlage (Vetbed/Drybed), oben rechts sogar als grossen Teppich zu sehen
Näpfe
Entweder Sie nehmen ausrangierte solide Porzellan- bzw. Steingutschalen in passender Grösse oder Sie besorgen sich Porzellan- oder Stahlnäpfe mit rutschhemmender Unterlage - alternativ Napf auf einen Silikonunterleger stellen, damit der Hund sein Futter beim Essen nicht verfolgen muss. Kunststoffnäpfe sollten grundsätzlich gemieden werden, sie enthalten Weichmacher, werden gerne angeknabbert und zerkratzt, wobei sich in den Kratzspuren Bakterien sammeln. Wir hatten mal Silikonnäpfe, die bewirken, dass die Lauscher nicht ins Futter gelangen (Foto). Die waren auch praktisch, bis Gismo aus diesem grünen Napf ein riesiges Stück herausgebissen und verschluckt hat. Ich fand erst Monate später heraus, wo das fehlende Stück verblieben war, als er es mir vor die Füsse spuckte. Es gibt eine riesige Auswahl auf dem Markt, von Einzelnäpfen bis Doppelsystemen, wobei ich nach einer Testphase Halterungen in denen zwei Näpfe Platz finden wieder abgeschafft habe. Sie nehmen den doppelten Platz ein und 99,9% der Zeit steht ein unbenutzter, leerer Napf neben dem mit Wasser, da der Futternapf nur wenige Minuten am Tag im Einsatz ist. Sinn macht das also mitunter nur, wenn viel frisches Wasser (in beiden Näpfen) zur Verfügung stehen muss. Besser: einen tollen Napf für das Wasser und einen einfacheren für das Futter. Ideal sind Näpfe aus Melamin mit Edelstahleinsatz. Die Einsätze sind auch separat beziehbar, so dass man davon mehrere haben kann, die dann immer wieder in die Spülmaschine kommen.
Kosten:
von 0 € für recycelte Porzellansachen, nach oben offen für unglaubliche Designernäpfe (z.B. mit Kristallen beklebt...).
Spielzeug
Sie haben zwei Möglichkeiten: entweder Sie versorgen den Mini-Vierbeiner mit Spielzeug oder er versorgt sich selbst (ist doch eigentlich ganz einfach). In letzterem Fall sind Ihre Lederschuhe und Handschuhe sehr beliebt, Socken sind supertoll, mein Schnaps mochte auch Unterwäsche, die hat er dann im Garten verteilt und zum Leidwesen meiner Mutter draufgemacht. Die Beine von Holz- und Weidenmöbeln werden mit Hingabe und viel Engagement angeknabbert und Kissen sowie Decken sind ja zum Zerrupfen wie geschaffen. Schnell werden Sie merken, das Fernbedienungen, Telefone oder auch Strickmaterial nicht dackelzugänglich sein dürfen, jedenfalls nicht solange der Kurze noch im Baby- und Halbstarkenalter ist. Ich gehe mal davon aus, das Sie den Strolch lieber mit Spielzeug versorgen werden. Im Tierhandel gibt es tolle hochwertige Latex/Naturkautschuk Tiere, auf denen ein zahnender Welpe seine ganze Wut auslassen kann. Gismo kaute monatelang begeistert auf seinem Latexerpel rum, das Teil ist immer noch wie neu, macht keinen Dreck, stinkt nicht, es ist perfekt. Plüschtiere stehen ganz oben in Dackelchen’s Gunst, doch sollten Sie den Hund nicht alleine damit spielen lassen, da er Teile davon verschlucken könnte (er kann so ein Stoffviech erstaunlich schnell auseinandernehmen und es ist günstig, wenn Sie nähen können, um es zu reparieren). Toll zum Kauen sind die dicken Baumwollseile (möglichst ungefärbte nehmen). Alte Socken können auch gutes Spielzeug sein, jedoch ist es wahrscheinlich keine gute Idee, dem Teckelchen zu zeigen, wieviel Spass Ihre Kleidung ihm bereitet, der kommt schon von selbst auf die Idee, die Waschmaschine zu leeren. Einige Socken suche ich bereits seit längerem (und vermute, dass sie auf dem Weg zwischen Waschmaschine und Hundekörbchen verschollen sind, fühlt sich da ein kleiner haariger Genosse angesprochen?).
Achtung:
Kaufen Sie keinesfalls Spielzeug, das aus Tennisbällen besteht oder die gleiche Oberfläche hat und geben Sie Ihrem Dackel auch nie alte Tennisbälle, obwohl er von diesen magisch angezogen wird. Die Balloberfläche besteht aus ganz feinen Fasern, die durch Kauen gelöst und dann eingeatmet werden. Ausserdem schädigen solche Bälle sehr schwer die Zähne, diese werden regelrecht abgeschliffen. Da bedankt sich irgendwann die Lunge recht herzlich. Nehmen Sie Vollgummibälle in passender Grösse. Eine leere Kunststoffflasche (PET ohne Verschluss und eventuelle lose Teile) ist fürs Hundefussball sehr beliebt, sollte jedoch danach entfernt werden (Verletzungsgefahr durch scharfe Kanten sobald er sie gut angebissen hat).
Kosten:
Latexente, Knochen ca. 7 bis 15 euro (auf Tieraustellungen/Messen oft billig zu bekommen, jedoch auf Qualität prüfen)
Baumwollseil ab 1,29 €
Plüschtier: ca. 5 bis 10 €
Vollgummiball ab 5 €
PET Flasche: Preis vom Pfand
Leine und Halsband
Immer wieder wird propagiert, das Halsbänder nicht ideal sind, nur Geschirre seien hundegerecht. Mittlerweile ist es allerdings so, dass Hundeprofis zurückrudern, da festgestellt wurde, dass Geschirre doch nicht so harmlos sind. Bei Teckeln gilt Geschirrverbot, da es Bandscheibenprobleme begünstigt, auf die Schultern drückt und hinter den Vorderbeinen scheuert. Dazu meinen auch noch viele Menschen, sie könnten den leichten Hund am Geschirr hochheben, missachten jedoch, dass dabei die Wirbelsäule die ganze Last trägt mit entsprechenden Konsequenzen. Auf einen Teckel gehört grundsätzlich ein gutes, breites Halsband. Unsere Minis lernen früh, ein Halsband zu tragen, dann empfinden sie es später nicht mehr als störend.
Jäger, die den Dackel auf den Arm nehmen und auf den Hochsitz tragen, sollten ihn allerdings mit einem Geschirr sichern. Falls er vom Arm abrutscht, hängt er fest in seinem an der Leine gesichertem Geschirr, er kann sich nicht erwürgen. Dafür eignet sich nur ein spezielles Geschirr, das für Outdoor-Aktivitäten und Rettungshunde konzipiert wurde (siehe Bild). Es ist allerdings NICHT für Spaziergänge geeignet, sondern ist nur als Hilfe in Sonderfällen anzusehen.
Dieses Geschirr ist stark geschlossen und besitzt ZWEI breite gepolsterte Gurtbänder, die unter Brust UND Bauch liegen. Oben sind 2 Griffe angebracht, sie dienen dazu, dem Hund über Hindernisse hinwegzuhelfen. Ich nutze solche Geschirre als Sicherung im Auto, zusätzlich zur Alubox (wobei die Firma mittlerweile dafür Spezialgeschirre anbietet), und wenn ich die Hunde frei laufen lasse, denn sie sind dann dank der knallroten Farbe viel sichtbarer. Hier liegt die Betonung allerdings klar auf FREI LAUFEN. Wird der Hund in solch ein Geschirr gesteckt und an der Leine spazieren geführt, passiert das, was auf dem Foto rechts zu sehen ist:es gibt Schürfwunden. Hier hatte ich vergessen, der Kleinen zusätzlich ein Halsband anzulegen, daher habe ich sie am Geschirr angeleint. Solche Verletzungen habe ich schon vielfach - in meist viel schlimmerer Version - bei Dackeln mit Geschirren gesehen, egal welche Art von Geschirr sie getragen haben und selbst bei sogenannten Massanfertigungen und Softgeschirren. Die Verletzung an Ava’s Beininnenseite entstand beim Testen eines (sehr weit verbreiteten) Softgeschirrs in korrekter Grösse innerhalb eines 30-minütigem Spaziergangs. Das Tragische ist, dass viele Menschen das meist völlig übersehen. Es gibt KEIN Geschirr, das für Dackel geeignet ist. Es ist nicht nur so, dass sie scheuern, den Rücken gefährden und die Hunde aus den allermeisten Geschirren innerhalb von Sekunden raus sind und weg: sie schädigen die Schultergelenke weil sie darauf Dauerdruck erzeugen und fügen dem Hund starke Schmerzen zu. Da dieser nicht dauerhaft jault, wird dies leider nicht vom Halter erkannt. Viele Menschen behaupten, der Hund ziehe am Geschirr weniger, stellen sich jedoch nicht die Frage weshalb. Das Geschirr drückt vorne auf den spitzen Brustknochen und erzeugt auch noch Druck auf die Schultern, das ist sehr schmerzhaft! Dieser Druck kann soweit gehen, dass er Arthrose in den Schultern auslöst.
Bezüglich der Leine reicht anfangs eine Nylonleine mit entsprechendem, möglichst breitem Halsband. Da der Welpe gerne mal an der Leine rumknabbert (bzw. diese innerhalb kürzester Zeit zerlegt, also ausser Reichweite aufbewahren und nicht unbeaufsichtigt irgendwo anleinen), sollten Sie zuerst den Kauf einer schönen Lederleine bis auf weiteres verschieben. Die automatischen ausziehbaren Leinen sind tabu, bis der Hund ausgebildet ist und gelernt hat, sauber bei Fuss zu laufen. Später kann man sie eventuell ab und an gezielt einsetzen, an Orten an denen weder Autoverkehr, noch Radfahrer oder Rollschuhfahrer unterwegs sind. Allerdings ist es deutlich besser, anstatt einer Ausziehleine eine Schleppleine aus Biotane zu nutzen. Träumertypen und “durch die Luft Gucker” sollten grundsätzlich die Finger von Auszieh- und Schleppleinen lassen. Viele Dackel sind schon schwer verunglückt oder zu Tode gekommen, weil der Mensch nicht schnell genug reagiert hat, beziehungsweise überhaupt nicht mitbekommen hat, dass der Hund an der Leine auf der Strasse herumlief, während der Halter mit dem Nachbarn plauderte. An einer langen Leine lernt der Teckel nie, brav bei Fuss zu laufen, sondern es wird ihm konsequent beigebracht, je mehr du ziehst, desto weiter kommst du. Einsatzgebiet für solche Accessoires ist der ruhige Wald, da kann der Schnüffler auf seine Kosten kommen oder auch als Jogging- und Nordicleine, die um die Taille mittels Gürtel befestigt wird. Wenn schon, dann die Bandversion nehmen (nicht die, wo die Leine eine feine Kordel ist), die können Sie im Ernstfall schnell mit der Hand greifen, ohne sich die Handinnenfläche zu verbrennen.
Später, wenn Sie sich eine Lederleine gönnen möchten, achten Sie vor allem darauf, wie diese in der Hand liegt. Eine Leine, die viel Geld gekostet hat und harte Kanten in die Haut drückt, ist ihre Schönheit nicht wert. Viele Halsbänder und Leinen aus Leder sind getränkt mit Chemikalien, Augen auf beim Kauf.
Nylonleine mit Halsband ab 12 €, gepolsterte Leinen (komfortabler zu halten) ab 20 euro
Lederleine mit Halsband ab 30 €
Transportkiste - Dackel unterwegs
Die Transportkiste ist ein ganz wichtiges Objekt für den Hund, dessen Sinn es ist, den Vierbeiner im Auto zu sichern und nicht sein Leben und Ihre Sicherheit bei Bremsmanövern zu riskieren. Dadurch wird ausserdem verhindert, dass er frei im Wagen herumspringt und ggfs auf der Hutablage sitzt und alles verbellt, was sich auf der Strasse bewegt. Nachdem der ADAC Kisten getestet hat, sind letztendlich nur die Aluminiumkisten sehr guter Hersteller sicher. Es passen locker 2 bis 3 Zwerge oder 1-2 Standarddackel rein. Die Kiste muss entsprechend im Auto befestigt werden. Eine zweite dafür geeignete haben wir auf dem Beifahrersitz, sie hat Isofix. Beide wurden vom TÜV Süd geprüft. Unseren Welpenfamilien können wir konkrete Empfehlungen dazu geben.
Achtung: Sichern Sie nicht den Hund mit einem Geschirr! Bei einer Vollbremsung ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Nähte reissen sehr hoch und in jedem Fall kann sich der Dackel dabei Verletzungen zuziehen, so passiert mit Ava. Die Maus mag nicht hinten in der Kiste sein, also wurde sie wie auf dem Bild gesichert, sie ist ja ein Leichtgewicht von 3,4 kg. Mir wurde die Vorfahrt genommen und ich machte eine Vollbremsung. Trotz ganz kurzem Gurt und korrekter Fixierung rutsche sie vor den Sitz und hat sich Rippen geprellt. Hier gibt esmehr Informationenzum Thema Transport.
Denken Sie daran, Wasser für unterwegs dabeizuhaben. Von Plastiksystemen mit ausklappbarer Schale sollten Sie die Finger lassen, da Kunststoff Weichmacher enthält, die in das Wasser übertreten. Das passiert umso mehr, da die Flasche im Sommer im Auto rumliegt. Ausserdem ist Kunststoff hygienisch immer bedenklich. Ich teile meinen Wasservorrat mit den Wauwaus: es befindet sich in einfachen, gut zu reinigenden Edelstahlflaschen, als Napf dient ein faltbarer Stoffnapf, der kaum ins Gewicht fällt, schnell trocknet und leicht zu reinigen ist. Alternativ kann ein kleiner Alunapf, eine Alutasse oder auch die hohle Hand genutzt werden. Alu ist auch unproblematisch, sofern es nicht in Kontakt mit Säuren kommt, sondern nur mit Wasser.
Kosten:
Kiste : gute Kisten sind nicht billig, rechnen Sie mit ca. 250 €. Wir haben billige Kopien gesehen, die waren jedoch wenig vertrauenerweckend und hatten scharfe Kanten.
Faltnapf: ca 5 €
Decken, Decken und noch mehr Decken
Gibt es überhaupt Wesen die noch verkuschelter sind als unsere Vierbeiner? Wohl kaum. Legen Sie sich einen Vorrat an gemütlichen Fleecedecken zu, Plüschfleece ist sehr beliebt. Bei uns gibt es auch Schweizer Decken, hausgemachte Exemplare.